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EU-Staaten wollen Konten einfrieren, wenn Bank-Run droht


In der EU gibt es Überlegungen, die Konten der Bank-Kunden einzufrieren, wenn eine Bank vom Zusammenbruch bedroht ist.

Bargeld schützt vor der Konten-Sperrung.

Die EU-Staaten beraten über die europaweite Einfrierung von Konten im Falle eines drohenden Ansturms von Sparern auf Banken, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters. So sollen Repräsentanten der Mitgliedsländer bereits seit Jahresbeginn darüber nachdenken, wie mehrtägige Auszahlungs-Stopps von Bargeldpraktisch umgesetzt werden können, um Notmaßnahmen für Banken in Schieflage zu beschließen.

Die Pläne sehen vor, dass Auszahlungen in einem Basisszenario für bis zu fünf Werktagen ausgesetzt werden können. Komme es zu „außergewöhnlichen Umständen“, könne die Periode bis auf 20 Tage ausgeweitet werden, zitiert Reuters aus einem Brief der estnischen Regierung. Zuletzt kam es in Spanien im Zuge der Abwicklung der Banco Popular zu einem Bankrun. Auch in Griechenland fanden in den vergangenen Jahren mehrere Bankruns sowie Abhebebeschränkungen statt.

Gegenwärtig herrscht unter den Regierungen in der EU noch keine Einigkeit hinsichtlich der Überlegungen. Allerdings würde die Bundesregierung entsprechende Schritte begrüßen, berichtet Reuters. „EU-Länder, die bereits Gesetze über Konteneinfrierungen im Falle drohender Bankpleiten haben, wie Deutschland, unterstützen die Forderungen, sagen Beamte.“ Reuters zitiert eine nicht namentlich genannte Quelle aus dem Umfeld der Bundesregierung: „Der Wunsch besteht darin, einen Bankrun zu verhindern, damit eine Bank, die sich in einer kritischen Phase befindet, nicht zusammenbricht.“

Die estnische Regierung – welche gegenwärtig die Ratspräsidentschaft innehat – hat die Auszahlungsblockaden in einem Schreiben als „machbare Optionen“ bezeichnet. Allerdings sollte den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, „zumindest einen Minimalbetrag“ abheben zu können.

Vertreter der Bankenbranche befürchten, dass die Einführung von Auszahlungsstopps dazu führen, dass Bankruns noch viel schneller entstehen, weil Bankkunden schon bei kleineren Anzeichen von Schwierigkeiten ihr Geld abziehen, um Beschränkungen zu entgehen. „Wir glauben fest daran, dass dies dazu führen würde, dass Kunden schon sehr früh den Banken mit ihrem Geld den Rücken kehren werden“, sagt Charlie Bannister von der Lobbygruppe Association for Financial Markets in Europe.

Die bestehenden EU-weiten Regelungen sehen Auszahlungsstopps für bis zu zwei Tage vor – sie betreffen allerdings nicht Spar- und Girokonten, sondern nur andere Formen von Konten und Auszahlungen.


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