Frohe Ostern
Bei der finanziellen Bildung spielen Kindheitserfahrungen eine größere Rolle als beispielsweise der Unterricht in der Schule. Das Osterfest ist eine gute Gelegenheit für uns, aber auch für Eltern oder Großeltern, an eine der wichtigsten Erkenntnisse der Finanzmarktforschung zu erinnern.
Zwei Beispiele machen schnell deutlich, wohin mangelnde finanzielle Bildung führen kann. Zum einen vertrauen Finanzlaien immer noch auf das Sparbuch und sehen zu, wie ihr Vermögen von der unheilvollen Kombination niedriger Zinsen und wachsender Inflation aufgefressen wird. Andere wiederum geraten an den falschen Finanzberater und riskieren ihr Geld mit der Investition in komplizierte und teure Finanzprodukte.
Finanzielle Bildung ist kein klassisches Schulfach, umso wichtiger ist das soziale Umfeld. Studienergebnisse zeigen, dass die Erziehung das spätere Anlageverhalten beeinflusst. Es hilft also, Kinder zum Sparen zu ermutigen und ihnen Budgetieren beizubringen. Darüber hinaus ist im Laufe der Jahrzehnte eine Vielzahl von Börsenweisheiten überliefert, die Anlegern helfen können, die richtigen Entscheidungen zu treffen. So ist zum Beispiel „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ ein Ratschlag, an den Medien und Experten gerne zu Ostern erinnern. Der Bedeutung des Spruchs nähert man sich vom Unglücksfall. Fällt nämlich der Korb herunter, sind wahrscheinlich alle Eier kaputt. Sicherer ist es, das zerbrechliche Gut auf mehrere Körbe zu verteilen.
Dieses Bild lässt sich trefflich auf die Geldanlage übertragen: „Wer sein Vermögen nur in eine Anlageklasse – also einen Korb – wie etwa Aktien investiert, geht ein enormes Risiko ein“, schreibt die Handelsblatt-Chefkorrespondentin Jessica Schwarzer in ihrem Buch „Sell in May and go away“. „Schließlich ist die Entwicklung des Portfolios dann auch nur von dieser Assetklasse abhängig. (…) Wer breiter investiert, also sein Geld auf Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien verteilt, kann den Absturz einzelner Anlageklassen besser abfedern. Denn der einzelne Korb hat dann weniger Gewicht. Es ist weniger drin, was kaputtgehen kann.“
Anlageprofis sprechen bei der Umsetzung der Regel von Risikostreuung oder Diversifikation. Den wissenschaftlichen Nachweis über die positiven Auswirkungen auf das Risiko und mögliche Rendite brachte der Wirtschaftswissenschaftler Harry Markowitz bereits 1952 im Alter von 24 Jahren. Der Ökonom kombinierte die jeweiligen Investments auf eine Weise, dass ihre Ertragschancen an unterschiedliche Voraussetzungen gekoppelt waren. „Ein gutes Portfolio ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren“, sagt Markowitz. Die Folge: Eventuelle Wertverluste in einem Bereich werden durch Gewinne in anderen Bereichen aufgefangen – und das Risiko durch Streuung insgesamt minimiert. 1990 erhielt der heute 89-jährige Markowitz für seine Portfoliotheorie den Nobelpreis.
Damit die Vorteile der Diversifikation aber auch auf Ihr Depot durchschlagen, reicht es nicht, wahllos in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Gerne kann ich Ihnen bei der professionellen Umsetzung und einem systematischen Vermögensaufbau helfen. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit macht Sie frei für die wichtigen Dinge im Leben, zum Beispiel die Weitergabe guter Ratschläge an die nächste Generation.
Frohe Ostern wuenscht
Thorsten